Programm

2011-06-23 21:00:00 2011-06-23 22:30:00 Pi Radio

«Funkhaus Cordoba» Sex und Geduld #11
Donnerstag, 23. Jun 2011, 21:00 bis 22:30 Uhr

(Pi Radio)
Christoph Theussl und Jürgen Beer präsentieren Wunder und Schmach aus der regionalen und überregionalen Musikwelt.
Funkhaus Cordoba

Während der Radiomacher und Musikjournalist Jürgen Beer dabei in seinem bodenlosen kulturzauberkessel rührt, greift der Exilösterreicher und Holocaustleugner-Leugner Theussl lieber selbst zur Gitarre. Live und unplagiiert.

Nachrichten von Paul Brendt

sehr geehrte damen und herren, das leben von christoph theussl wird so langsam unübersichtlich. das fällt jetzt auch mehr und mehr seiner mutter auf, die sukzessive den überblick verliert. ebenso sein therapeut, sein steuerberater und sein pfarrer können die jüngsten entwicklungen nicht mehr in ein homogänes, in sich stimmiges gesamtbild einordnen. und der bademeister von frauental kommentierte die situation jüngst in der "weststeirischen rundschau" gar mit den worten: "kein kommentar". und das, obwohl die badesaison noch gar nicht begonnen hatte. doch was war passiert?

angefangen hat alles mit der wurmigen kastanie, die theussl eines tages neben der nachttischlampe seines damaligen zimmergenossens björn vorfand. von da an überschlugen sich die ereignisse. regierungswechsel in österreich, 2. vatikanisches konzil, erfindung des v-stils beim skisprinken, der rest ist ja bekannt. die frage ist, wie ging theussl in all den jahren damit um? und warum? was hatte das ganze mit dem schliessfach am düsseldorfer hauptbahnhof zu tun, vor welchem wochenlang ein graugesprenkelter berner sennenmischlingsrüde herumscharwenzelte, als ob er irgendetwas wittern würde? wovor schämte sich die damals erst sechzehnjährige angela merkel derart, dass sie tagelang ihre kontoauszüge geheim hielt? ja das leben ist kurz. aber so kurz auch wieder nicht, als dass man sich nicht auch einmal über solche oder ähnliche fragen gedanken machen könnte. und das ist ja genau der punkt! wenn man schon vom leben spricht, dann bitte von einem, das einem auch geläufig ist. denn das leben ist kein notizbuch, in das man dinge schreibt, die man zu erledigen hat und die man dann punkt für punkt abhaken kann. mit nichten und neffen! mit jedem häkchen, das man macht, werden zwei wieder wegradiert im notizbuch des lebens. mindestens. oder das notizbuch fällt einem ins klo und man kann die zu erledigenden aufgaben nur mehr erahnen, weil total verschwommen. oder man leiht das notizbuch einem guten freund und kriegt es erst zurück am tag, bevor man von der strassenbahn überfahren wird. nein so einfach ist das nicht. das leben spielt sich auf mehreren ebenen gleichzeitig ab. es ist dynamisch, manchmal erbärmlich, manchmal würdevoll, aber auf jeden fall immer voller überraschungen. wie diego maradona. das leben ist wie ein furz auf der rolltreppe. irgendwann verflüchtigt er sich. ABER WOHIN?

tja wohin? theussl weiss es ebensowenig wie sein ehemaliger zimmergenosse björn. und das obwohl björn 14 semester lang soziobiologische religionsphilosophie mit ästhetischer praxis und schwerpunkt gottologie studiert hat. aber abbruch nach negativer beurteilung der zweiten mündlichen zwischenprüfung. abschliessende worte des betreuenden professors: "verlassen sie sofort meine universität! sie haben nichts verstanden!" aber zurück zu theussl, der auch schon von einigen universitäten des lebens geflogen ist. er hat wieder ein lied veröffentlicht. nach "jesus ich liebe dich" der nächste sommerhit. es trägt den titel "münchen liebt mich", wurde aber in berlin wedding aufgenommen. soviel zum thema "das leben von christoph theussl wird so langsam unübersichtlich…".

und um zu erfahren, was sich im leben theussls gerade wirklich so tut, kann man auch gern einmal seine homepage (zu dt.: "heimpeitsche") besuchen (obwohl… grad is eher sommerloch… aber egal)

und die aktuelle cd "antilogie 1" mit seinen grössten erfolgen ist noch immer nicht vergriffen. erhältlich in allen online shops oder direkt beim verlag:

entschuldigung für die etwas ausfühliche darstellung der sachverhalte, aber weniger worte wären in dieser situation einfach unangebracht gewesen. man muss ihm schon auch ein bisschen respekt entgegenbringen manchmal. dem leben. ergebenst, ihr

paul brendt (doppelagent)

PS: übrigens: ich habe eine gehaltserhöhung bekommen von theussl. daher jetzt doppelagent.

Funkhaus Cordoba

Kammermusikinspizient Jürgen Beer und Magister Christoph Theussl begeben sich auf die Suche nach Schmach und Wundern des überregionalen Kulturlebens und kommen dabei des öfteren auch zu der Erkenntinis - wie auch das namensgebende Fussballweltmeisterschaftsspiel 1978 immer noch vergegenwärtigt: was des einen Schmach oft ist, kann sein des andern Wunder - was den einen krank oft macht, macht den andern gsunder. Es kommt eben auch auf die Perspektive an. Es ist also subjektiv manchmal. Vor allem wenns um Kunst geht, aber eben nicht nur. Auch in der Politik. Oder in der Liebe. Auch beim Ausfüllen eines Steuererklärungsmantelbogens wurde dieses Phänomen schon beobachtet. Und um solche Sachen eben - und um nichts anderes! - gehts bei Funkhaus Cordoba.


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