« Pura Vida Sounds » Rembetiko: Music from the Greek Underground 1922–1936 #37
Rembetiko – Music from the Greek Underground 1922–1936
Diesmal reist Pura Vida Sounds ins Griechenland der 20er und 30er Jahre. Der griechisch türkische Krieg ging soeben verloren, der Traum vom Griechischen Großreich ausgeträumt. 1,5 Millionen, ursprünglich in Kleinasien ansässige, Griechen mussten ins Stammland flüchten und bildeten dort ein vom Bürgertum verhasstes Subproletariat. Trotz Demütigungen, körperlichen Übergriffen und Inhaftierungen entstand in dieser untersten Gesellschaftsschicht eine subversive Musikkultur, die von Schlägereien, Drogenkonsum und durchzechten Nächten erzählt. Der Rembetiko war geboren und mit ihm eine subversive Jugendkultur, die 1936 von einer faschistischen Diktatur mundtot gemacht und erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde.
- Text, Recherche und Schnitt: Phonül
- Moderation: Travelling Matt
Tracklist:
- A. Papadzis – The Bohoris
- D. Gongos or Bayiaderas – Hash smoking chicks
- Ioannis Halikias – The Loser
- Marrika Papagika – The Dervish
- Yeorgios Katsaros – Dhervisaki
- Fr. Zouridakis_D. Tsakiris – The Dachtiri
- Rita Abadzi – At Tsambikous teke
- Spahanis – Oh, Morher I Can´t Stand It
- S. Gavalas – In the Bezesteni Yard
- Ant. Dalgas – The cab driver´s perks
- K. Kostis – This Summer
- Jack Gregory – The Mystery
Quellen:
- Mortika – Recordings from a Greek Underworld, 2LPBox, Mississippi/Canary Records, MR – 043
- David Prudhomme – Rembetiko, Reprodukt, 2009
Pura Vida Sounds
Pura Vida Sounds präsentiert Radiosendungen für Musikliebhaber. Eine Sendung widmet eine Stunde einem Thema, gegen die Schnell- und Kurzlebigkeit unserer aktualitätssüchtigen Zeit.
News sind vergänglich, interessant sind Ereignisse die bleibende Spuren hinterlassen und so zu essentiellen Meilensteinen der independent Musikgeschichte werden. Genau diese versucht Pura Vida aufzuspüren und den Zuhörer näherzubringen. Informative Moderationen sollen sowohl Hintergründe und Kontexte vermitteln, als auch zum weiteren Eintauchen in die Materie anregen.
Das Wichtigste ist natürlich die Musik selbst. Sie soll gehört werden. Aus welchem Erdteil die Werke stammen ist zweitrangig. Viel wichtiger ist, welche Bedeutung Musik für die jeweiligen KünstlerInnen hat.
Nur Musik, die konkrete Lebenszusammenhänge widerspiegelt, besitzt Seele und Authentizität, ohne die sie inhaltsleer ausschließlich auf den Erfolg schielt und zum bloßen Kommerz verkommt. Und dieser interessiert uns hier nicht.