« Funkhaus » Prenzlauer Berg: Berlin, arm, aber sexy #26
"Berlin, arm, aber sexy" - Mythos oder Zynismus?
Noch immer zieht es Menschen aus aller Welt nach Berlin, das zwar runtergekommen aber so kreativ sei. Was ist dran an diesem Bild? Wie sexy ist Berlin wirklich noch für Kunst- und Kulturschaffende? Kann man in Berlin von seiner Kunst leben oder ist es eher ein dauerhaftes Darben am Existenzminimum.
Wieviel Raum für die eigene künstlerische Arbeit bleibt noch, wenn man sich druchbeißen muss in der Stadt der Sticker und Siebdruckshirts und Jutebeutel mit identitätsstiftenden Motiven? Jenz Steiner hat sich drei Studiogäste eingeladen, die dazu aus erster Hand und sehr unterschiedlichen Perspektiven berichten können.
Christian "Lake" Wahle
ist professioneller Graffiti-Maler. Seine großflächigen Fassadenbilder prägen das Berliner Stadtbild. Seit sieben Jahren betreibt er auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain den Kletterturm "der Kegel". Heute stellen neue Investoren im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg ihre Pläne für das Kulturareal vor. Lake wird direkt nach der Präsentation im Funkhaus-Studio davon berichten.
Danny Bruder
ist ein Urgestein der Berliner HipHop-Szene. Während seine damaligen Bandkollegen von CPS mit IrieDaily ein eigenes, genossenschaftlich organisiertes Modelabel ins Leben gerufen haben, blieb er der Musik treu und machte sie zum Broterwerb. Raziel Jamaerah heißt sein neues Projekt. Eine Single ist für März geplant. Das Album erscheint im Sommer.
- http://razieljamaerah.eu
- Freies Promo-Tape: http://razieljamaerah.eu/audio/re_zen_final_mixdown.ogg
Geraet
ist als Produzent und DJ fester Bestandteil der Cutcannibalz. Er lebt seit einigen Jahren in Prenzlauer Berg, kommt ursprünglich aus Hannover und hat kürzlich das Beat-Album "Sampo" veröffentlicht. Wie man an der MPC live einen Beat baut und arrangiert, zeigt er im Funkhaus Prenzlauer Berg.
- http://geraet.bandcamp.com/
- Video: Geraet - Sampo: http://youtu.be/10bLlOGsHcA
Funkhaus Prenzlauer Berg
Nein! Berlins kultureller Untergrund ist nicht tot. Hinter den sanierten Fassaden der Stadt knistert und brodelt es nach wie vor. Man muss nur genauer hingucken und hinhören. Genau das tut Steiner im Funkhaus Prenzlauer Berg. Musiker, Künstler und Kulturschaffende, aber auch ganz normale Leute geben sich dort die Klinke in die Hand und berichten von den Dingen, die sie aktuell bewegen und interessieren. Jede Sendung ist eine Radiopremiere, denn Steiner spielt nur unveröffentlichte Musik aus den Kinderzimmern, Kellern und Proberäumen der Stadt. Eigensinnige Soundcollagen, schräge Sessions und selbstgemachte Hörspiele haben hier ihren Platz.