« Funkhaus Cordoba » Theussl und Beer #2b
Während der Radiomacher und Musikjournalist Jürgen Beer dabei in seinem bodenlosen kulturzauberkessel rührt, greift der Exilösterreicher und Holocaustleugner-Leugner Theussl lieber selbst zur Gitarre. Live und unplagiiert.
Sehr geehrte Damen und Herren, in Nicaragua wurde jetzt ein Volksbegehren ins Leben gerufen zur Einführung des Euro als Landeswährung. und laut Experten sollen die Chancen für einen EU-Eintritt bis 2025 bei Nicaragua höher liegen als bei der Türkei. Aber was hat das alles mit Fußball zu tun? Gar nicht einmal soviel wie es auf den ersten Blick scheint. Und dennoch ist der derzeitige Präsident von Nicaragua, Daniel Ortega (bitte nicht zu verwechseln mit dem einstigen österreichischen Songcontest Teilnehmer "Manuel Ortega"!) stark unter Druck geraten, die Währung in seinem Land nun endlich einmal zu ändern. Ausgeübt wird dieser Druck in erster Linie von mächtigen Lobbyisten der zweitgrössten Minderheit des Landes - den Deutschen (dass ab 1945 viele der bis dahin unbescholtenen Bürger nach Süd/Zentralamerika umgezogen sind, ist ja bekannt). Aber warum ist es den nach Nicaragua emigrierten Deutschen so wichtig, die Währung in ihrer neuen Heimat zu verändern? Die Antwort ist natürlich klar: sie wollen nicht jedes mal wenn sie zum Bäcker gehen, oder neue Schuhe kaufen, oder ihre Miete überweisen an die grösste Schmach erinnert werden, die ihrem Ursprungsland jemals widerfahren ist. Denn (und das kann man jetzt gern bei Wikipedia nachschlagen) die offizielle Währung Nicaraguas ist "Cordoba"!
Und damit wären wir eigentlich auch schon beim Thema. Wollte nur kurz darauf hinweisen, dass heute Abend (eigentlich schon Nachts, wobei, es kommt auf die Zeitzone an, wir sind hier ja immerhin im Internet und nicht in der Kneipe nebenan) eine weitere Ausgabe von "Funkhaus Cordoba" stattfindet und ein weiteres mal begeben sich der Zwangsösterreicher Christoph Theussl und der total entspannte Deutsche Jürgen Beer auf die suche nach Schmach und Wunder aus der regionalen und internationalen Musikszene (und wie heisst es so schön in einem Sprichwort aus dem Fürstentum Liechtenstein: "was gar nicht geht, bekommt halt Räder…"), also auch auf die Gefahr hin, mich im Detail zu verlieren, hier die abstrakten Fakten…
Funkhaus Cordoba
Kammermusikinspizient Jürgen Beer und Magister Christoph Theussl begeben sich auf die Suche nach Schmach und Wundern des überregionalen Kulturlebens und kommen dabei des öfteren auch zu der Erkenntinis - wie auch das namensgebende Fussballweltmeisterschaftsspiel 1978 immer noch vergegenwärtigt: was des einen Schmach oft ist, kann sein des andern Wunder - was den einen krank oft macht, macht den andern gsunder. Es kommt eben auch auf die Perspektive an. Es ist also subjektiv manchmal. Vor allem wenns um Kunst geht, aber eben nicht nur. Auch in der Politik. Oder in der Liebe. Auch beim Ausfüllen eines Steuererklärungsmantelbogens wurde dieses Phänomen schon beobachtet. Und um solche Sachen eben - und um nichts anderes! - gehts bei Funkhaus Cordoba.
Wiederholung vom Freitag, 21. Okt 2010, 22:30 Uhr