« Pura Vida Sounds » When House Conquered: Britain 1987–1991 #65
When House Conquered - Britain 1987–1991
Als Mitte der 80er erstmals House Beats von Chicago über den großen Teich nach England schwappten, löste dies keine besonderen Reaktionen aus. Funk, Soul, Hip Hop und Reggae dominierten eindeutig das Clubgeschehen. House war vorerst nicht mehr, als eine Randerscheinung im Underground. Separierte Jugendszenen hatten ihre eigenen Clubs, Modestile und musikalischen Hörgewohnheiten. Erst ab 1988 funktionierte House auf breiterer Basis in zahlreichen Clubs. Die ursprünglichen Jugendgruppen lösten sich auf, Trennendes wurde zu Gunsten des gemeinsamen Tanzerlebnisses hinten angestellt. XTC plus Beat hieß die Formel, die scheinbar alle Unterschiede auflösen konnte. Als House schließlich zum Massenphänomen geworden war, traten jedoch geldgierige Abzocker auf den Plan. Das gemeinsame Erlebnis geriet zur bloßen Worthülse, womit dem Rave seine ursächliche Existenzberechtigung entzogen wurde.
- Text, Recherche und Schnitt: Phonül
- Moderation: Travelling Matt
Quellen:
- This Ain´t Chicago – The Underground Sound Of UK House & Acid 1987 – 1991, Strut Records, 2012, 2LP
Tracklist:
- Ability II – Pressure Dub
- Chip E – Time to Jack
- Bang The Party – I Feel Good All Over
- SLF – Show Me What You Got (Acid Mix – Part 1)
- Colm III – Take Me High (Mansion Mix)
- Julian Jonah – Jealousy & Lies
- Exocet – Safety Zone
- Return Of The Living Acid – Twin Tub
- Window Smashers – Free To Be
- Julie Stapleton – Where´s The Love Gone (Remix)
Pura Vida Sounds
Pura Vida Sounds präsentiert Radiosendungen für Musikliebhaber. Eine Sendung widmet eine Stunde einem Thema, gegen die Schnell- und Kurzlebigkeit unserer aktualitätssüchtigen Zeit.
News sind vergänglich, interessant sind Ereignisse die bleibende Spuren hinterlassen und so zu essentiellen Meilensteinen der independent Musikgeschichte werden. Genau diese versucht Pura Vida aufzuspüren und den Zuhörer näherzubringen. Informative Moderationen sollen sowohl Hintergründe und Kontexte vermitteln, als auch zum weiteren Eintauchen in die Materie anregen.
Das Wichtigste ist natürlich die Musik selbst. Sie soll gehört werden. Aus welchem Erdteil die Werke stammen ist zweitrangig. Viel wichtiger ist, welche Bedeutung Musik für die jeweiligen KünstlerInnen hat.
Nur Musik, die konkrete Lebenszusammenhänge widerspiegelt, besitzt Seele und Authentizität, ohne die sie inhaltsleer ausschließlich auf den Erfolg schielt und zum bloßen Kommerz verkommt. Und dieser interessiert uns hier nicht.