Programm

« Pura Vida Sounds » Love, Poetry and Depression: Moroccan Songs in the 60s #69

Freitag, 16. Mai 2014, 02:00 bis 03:00 Uhr
2014-05-16 02:00:00 2014-05-16 03:00:00 Pi Radio
Ein Musikmagazin, welches unterschiedliche Perioden der Independent Musikgeschichte und deren gesellschaftspolitischen Hintergründe beleuchtet.
Pura Vida Sounds
Bild: Pura Vida

Love, Poetry and Depression - Moroccan Songs in the 60s

Nach Erlangung der Unabhängigkeit 1956 entstand in Marokko eine heimische Musikindustrie. Die billiger zu erzeugende 45er Single war auf dem Vormarsch und ermöglichte es dem nordafrikanischen Land sich auch produktionstechnisch von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich zu emanzipieren. Einige Labels konnten sich am Markt etablieren. Zentrum der marokkanischen Plattenindustrie, die in den Sechziger Jahren ihre Blütezeit erlebte, war Casablanca. In erster Linie wurden damals Singles vertrieben, welche verschiedene Musikstile der Imazighen Kultur präsentierten. Sprache und Kultur der marokkanischen indigenen Bevölkerung, den Imazighen, langläufig bekannt als Berber, hatten die Arabisierung des 8. Jahrhunderts fast völlig unbeschadet überstanden. Poesie und Alltagsgeschichten über Liebe und Unterdrückung sind die Ingredienzien der Lieder dieser Ausgabe des Musikmagazins „Pura Vida Sounds“.

  1. Mohamed Bergam – Zine Mlih
  2. Rais Haj Omar Wahrouch – Aksaid Wili Moudanine
  3. Abdellah El Magana – Kassidat El Hakka
  4. Jmimi, Lekbir & Fatima Anounya – Makh-Makh
  5. Benasser Oukhouya & Cheikha Hadda Ouakki – Ha Howa Ha Howa
  6. Cheikh Mohamed Riffi – Sidi M´Bark
  • Kassidat – Raw 45S from Morocco, Dust to Digital, LP, 2013

Pura Vida Sounds

Pura Vida Sounds präsentiert Radiosendungen für Musikliebhaber. Eine Sendung widmet eine Stunde einem Thema, gegen die Schnell- und Kurzlebigkeit unserer aktualitätssüchtigen Zeit.

News sind vergänglich, interessant sind Ereignisse die bleibende Spuren hinterlassen und so zu essentiellen Meilensteinen der independent Musikgeschichte werden. Genau diese versucht Pura Vida aufzuspüren und den Zuhörer näherzubringen. Informative Moderationen sollen sowohl Hintergründe und Kontexte vermitteln, als auch zum weiteren Eintauchen in die Materie anregen.

Das Wichtigste ist natürlich die Musik selbst. Sie soll gehört werden. Aus welchem Erdteil die Werke stammen ist zweitrangig. Viel wichtiger ist, welche Bedeutung Musik für die jeweiligen KünstlerInnen hat.

Nur Musik, die konkrete Lebenszusammenhänge widerspiegelt, besitzt Seele und Authentizität, ohne die sie inhaltsleer ausschließlich auf den Erfolg schielt und zum bloßen Kommerz verkommt. Und dieser interessiert uns hier nicht.