« Trashfilm » Rettet Mark Watney #17
Natürlich dreht sich in der heutigen Trashfilmsendung alles um die langersehnte Ankunft von Marty “Jesus” McFly im kalifornischen Hill Valley, aufgrund der neunstündigen Zeitverschiebung hierzulande leider erst um 01:29, so dass wir Marty nicht live in die Sendung bekommen werden. Weitere Themen sind der Tekkno-Viking und die zahllosen Verfilmungen der Marsoberfläche, die zuletzt mit “Rettet Mark Watney” ihren Tiefpunkt erreicht haben, sowie die Demenzerkrankung von Guillermo Del Toro, den anders lässt sich sein schwachsinniges Machwerk Crimson Peak nicht erklären.
Der Marsianer – rettet Mark Watney
Das der Mars rot und staubig ist, wussten wir schon vor Ridley Scott. Mission to Mars, Ghosts of Mars, Total Recall, Red Planet, The Last Days on Mars – der Mars ist eine dankbare Filmkulisse, so auch hier. Allerdings erschöpfen sich die, zugegebenermaßen gutaussehenden, 3D-Panoramansichten des Roten Planeten irgendwann und zurück bleibt ein Matt Damon, der sich mit Klebeband und Abdeckplane durch die nächsten zwei Jahre der Filmhandlung schlägt. Ein Langzeit-McGyver, der sich von Kartoffeln ernährt, die er mit seiner Scheiße düngt. Entgegen meiner Befürchtung macht das Matt Damon sogar ganz gut und man kauft ihm den Tüftler ab, der sich mit Erfindungsreichtum und Wissenschaft durch das langatmige Drehbuch schlägt.
Die Paralellhandlung, im NASA-Kontrollzentrum auf der Erde spielend, kackt dagegen völlig ab und ist nur ein müder Abklatsch von Apollo 13 (Regie: Ron Howard), der auch sonst der weitaus bessere Film zum Thema Rettungsmissionen im All ist. Zum Schluss kommt zwar noch mal richtig Spannung auf und zu Tode gelangweilt habe ich mich auch nicht, aber Der Marsianer ist ein eher mittlemäßiger Film eines ansonsten großartigen Regisseurs (bei Prometheus drücken wir mal beide Augen zu).
P.S. Dirk Knieriem hält den Marsianer für einen NASA-Propagandastreifen.
Crimson Peak
Sorry Leute, aber für eine derart abgefuckte Scheiße auch noch Geld zu verlangen, das hat schon Kohlhaasche Dimensionen. Vom Winde verweht (oder besser: Fackeln im Sturm) verlegt in ein Geisterhaus, in dem absolut nichts passiert, außer, dass sich irgendeine Schrapnelle ab und an durch die Wände transpiriert und unheilsschwanger “Crimson Peak” stöhnt, das auch noch so schlecht gemacht, dass jede Geisterdarstellung vor 1980 als filmtricktechnisches Kunstwerk angesehen muss. – Dirk und ich sind nach 60 von 120 Minuten raus, weil wir es nicht mehr ertragen haben. Das ist nicht nur Trash, das ist der mieseste Film, den ich in den letzten 10 (50?) Jahren gesehen habe. Und ich habe viele gesehen.
Von Plot will ich mal gar nicht reden, aber wen’s ineressiert: Eine blonde Möchtegernschriftstellerin, die über Geister schreibt (als Metapher für die Vergangenheit, wie sie mehrmals betont, damit auch die größte Dumpfbacke im Kino versteht, wie del Toro seinen Film verstanden haben will), verliebt sich in einen Möchtegernerfinder, der ein inzestuöses Verhältnis mit seiner verstorbenen Mutter hat, – und mit seiner noch lebenden Schwester, die die Möchtegernschriftstellerin im Laufe des Filmes umbringen will. Genau weiß ich es nicht, weil ich ja vorher rausgegangen bin. Ist auch egal. Nach 15 Minuten schaltet man ohnehin in den Sleep-Modus.
Über Trashfilm
Was für ein Film ist völlig egal. Ob totaler Schund oder hoch gelobter Kritikerstreifen, Trashfilm lässt an keinem ein gutes Haar. Das Urteil von Trashfilm ist ohnehin amüsanter als der besprochene Film je sein kann. Die hitzigen Diskussionen nach dem Kinobesuch, die bislang nur hinter verschlossenen Türen geführt wurden, gibt es nun als monatliche Livesendung auf Pi Radio. Gestritten wird über die Higlights der vergangenen vier Wochen. Änderungen bei der Filmauswahl vorbehalten.
- Mit Robert Weber und Gästen.
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