« Pura Vida Sounds » The Influence of Islam in the Western Jazz Scene: 1957–1989 #110
The Influence of Islam in the Western Jazz Scene 1957–1989
Bereits in den 40er Jahren machte sich im afroamerikanischen Jazz Milieu der Islam als Religion des Widerstands und der spirituellen Befreiung breit. New York war hier das Zentrum. Die liberale Ahmadiyya Bewegung zog scharenweise Musiker an. Fast alle, die damals Rang und Namen im Jazz hatten, waren in deren Umfeld anzutreffen. Ein neues Selbstbewusstsein entstand, die Unterdrückung der Schwarzen sollte nun endlich der Vergangenheit angehören. Als Moslem war es nun leichter gleiche Rechte einzufordern. Jedoch gab es für die Protagonisten verschiedene Gründe zum Islam zu konvertieren. Für manche war es einfach auch eine Möglichkeit ihrem ungesunden, selbstzerstörerischen Lebensstil zu entfliehen, andere interessierten sich vordringlich für orientalische Musiktraditionen. Auf jeden Fall entstanden durch die Verschmelzung orientalischer Musik mit westlichem Jazz sehr interessante und hörenswerte Musikexperimente.
Quellen
- Spiritual Jazz 7 – Modal, Esoteric & Progressive Jazz Inspired By Islam 1957 – 1989, Jazzman Records, 2016, 2LP
Tracklist
- Maurice Mc Intire – Humility In The Light Of The Creator
- Yusef Lateef – Morning
- Ahmed Abdul-Malik – Nadusilma
- Idrees & Jamila Sulieman – The Camel
- Kahil El´Zabar´s Ritual Trio With Malachi Favors & Ari Brown Feat. Pharao Sanders – Africanos_Latinos
- Abdelrahman Adbo Elkhatib feat. Solar Plexus – Ah Ya Zen
- Sabu Martinez & Sahib Shihab – Nus
- Emmanuel Abdul-Rahim Feat. The Times At Hand Orchestra – Kalahari Suite
Pura Vida Sounds
Pura Vida Sounds präsentiert Radiosendungen für Musikliebhaber. Eine Sendung widmet eine Stunde einem Thema, gegen die Schnell- und Kurzlebigkeit unserer aktualitätssüchtigen Zeit.
News sind vergänglich, interessant sind Ereignisse die bleibende Spuren hinterlassen und so zu essentiellen Meilensteinen der independent Musikgeschichte werden. Genau diese versucht Pura Vida aufzuspüren und den Zuhörer näherzubringen. Informative Moderationen sollen sowohl Hintergründe und Kontexte vermitteln, als auch zum weiteren Eintauchen in die Materie anregen.
Das Wichtigste ist natürlich die Musik selbst. Sie soll gehört werden. Aus welchem Erdteil die Werke stammen ist zweitrangig. Viel wichtiger ist, welche Bedeutung Musik für die jeweiligen KünstlerInnen hat.
Nur Musik, die konkrete Lebenszusammenhänge widerspiegelt, besitzt Seele und Authentizität, ohne die sie inhaltsleer ausschließlich auf den Erfolg schielt und zum bloßen Kommerz verkommt. Und dieser interessiert uns hier nicht.
Pura Vida ist eine Sendeübernahme von Radio Orange in Wien
- Text und Schnitt: Phonül
- Moderation: Travelling Matt