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Betriebsgelænde (#7)
Das Historisch-Technische Museum Peenemünde – Museum und Denkmal-Landschaft zwischen militärischem Sperrgebiet und Naturschutz
Usedom ist eine der beliebtesten Urlaubsziele Deutschlands. Gleichzeitig ist die Insel geprägt von langjähriger militärischer Nutzung durch die Nationalsozialisten, die Rote Armee und die Nationalen Volksarmee der DDR. Zwischen 1936 und 1945 war hier das größte Rüstungsforschungszentrum Europas zur Entwicklung und Erprobung unbemannter Fernwaffen sowie der sogenannten V-Waffen (Vergeltungswaffen) angesiedelt. 1942 wurde daher der dort bereits seit 1925 bestehende Naturschutz aufgehoben. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden das Gelände der Heeresversuchsanstalt gemäß des Potsdamer Abkommens außer Funktion gesetzt, Bunker, Produktionsanlagen sowie militärische Anlagen gesprengt. Mehrere Tonnen Munition wurden beräumt. Aufgrund der Unzugänglichkeit des Geländes befinden sich nach wie vor Kampfmittelreste im Boden. Durch erneute Neuausweisung als Naturschutzgebiet im Jahr 2008 entwickelt sich dennoch seither eine einzigartige Flora und Fauna. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) als größter Grundstückseigentümer sorgt mit lokalen Initiativen für den Naturschutz in dieser außergewöhnlichen ruinösen Denkmal-Landschaft.
Das ehemalige Kraftwerk der Heeresversuchsanstalt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg für die Energieproduktion zunächst weitergenutzt. Mit der Einstellung des Betriebs wurde dort 1991 das Historisch-Technische Museum Peenemünde gegründet, welches die unbequeme, dissonante Geschichte des Ortes gemeinsam mit dem Museumsverein Peenemünde e.V., der DBU und weiteren Partnern aus dem Naturschutz aufarbeitet, erzählt und vermittelt.
Beteiligte: Dr. Philipp Aumann (Kurator und wissenschaftlicher Leiter HTM), Ringo Behn (Naturschutzgesellschaft Vorpommern e.V.), Dr. Uwe Fuellhaas (DBU Naturerbe GmbH), Tabea Sethmann (Museumspädagogin HTM), Daniela Teschendorf (Archiv/Sammlung HTM)
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