« Grenzpunkt Null » Thomas Krüger #2
Drei Protagonisten, alle eher Freaks als Repräsentanten der ehemaligen DDR, erzählen aus ihrem Leben vor und nach dem Fall der Mauer 1989. Berichte und Geschichten vom alltäglichen Wahnsinn einer sozialistischen Gesellschaftsordnung. Schräge Storys vom Künstlerdasein und dem Leben im DDR-Underground. Der Crash des Mauerfalls, und wie ihn jeder erlebte. Die wilden Zeiten danach, und wie das Schicksal oder der Zufall einen zum Verlierer oder zum Helden machen konnte. Interviews von Juergen Schultz
Thomas Krüger, Politiker (SPD) und seit Juni 2000 Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung.
Krüger studierte nach einer Ausbildung zum Facharbeiter für Plast- und Elastverarbeitung in Fürstenwalde ab 1981 Theologie und arbeitete in Berlin und Eisenach als Vikar. Er engagierte sich in der Kirche von Unten und gehörte 1989 zu den Gründungsmitgliedern der SDP in der DDR, in der er bis 1990 Geschäftsführer der SDP in Ost-Berlin war. Er gehörte bis zu diesem Zeitraum der Volkskammer der DDR an. Im Januar 1991 war Krüger letzter (kommissarischer) Oberbürgermeister von Ost-Berlin; von 1991 bis 1994 gehörte er als Senator für Familie und Jugend dem Senat des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen (CDU) an. Von 1994 bis 1998 war Krüger Mitglied des Deutschen Bundestages. Zuvor war er im Wahlkampf mit dem Motto „eine ehrliche Haut“ auf Postern nackt zu sehen, was für bundesweites Aufsehen sorgte. Bei der Bundestagswahl im September 1998 kandidierte Krüger nicht erneut, sondern legte nach der Geburt seines ersten Kindes eine Babypause ein.