« Berliner Runde - Klubradio » Pfefferwerk und PUNK
18:00 Nachbarschaftshaus Pfefferwerk - Ergebnisse der Kiezbefragung
Ergebnisse der Kiezbefragung des Nachbarschaftshauses Pfefferwerk: Der Stadtteil kippt nach oben? Anwohner/innen rund um den Teutoburger Platz beklagen Entmischung der Bevölkerung und befürchten, dass der Stadtteil seinen Flair verliert und sie wegen zu hoher Mieten wegziehen müssen. Diskussionsveranstaltung am 3.11.2009 um 18 Uhr. Kann ein Stadtteil nach oben kippen? Und passiert das hier gerade aus der Sicht der Anwohner/innen, die befragt wurden? Was gefällt Ihnen hier? Was stört Sie? Was soll verändert werden? Wobei würden Sie sich selbst engagieren? Was wünschen Sie sich vom Nachbarschaftshaus? Mit diesen Fragen war das Nachbarschaftshaus von Mai bis Juli im Stadtteil rund um den Teutoburger Platz unterwegs und sprach mit knapp 200 Anwohner/innen. Unsere Auswertung der Gespräche zeigt, dass der Stadtteil aus Sicht der Befragten einige zentrale und erhebliche Problemlagen aufweist: Immer weiter steigende Mieten und Preise, die auch durchschnittlich Situierte zu vertreiben drohen. Die Entmischung der Bevölkerung: es wird immer homogener und gleichzeitig anonymer. Zu viel und gefährlicher Verkehr gefährdet die Anwohner/innen, vor allem die vielen Kinder. Ein Schwimmbad wird gebraucht!
18:30 Judy Nylon
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Die US-Amerikanerin Judy Nylon lebte in den 70er Jahren vorrangig in London und arbeitete dort mit Avantgarde-, Glam- und Proto-New-Wave-Künstlern wie Brian Eno. Später gründete sie mit Patti Palladin die Punkband „Snatch“. Sie bewegte sich aber auch in der einschlägigen New Yorker Künstlerszene-Szene dieser Zeit und trat unter anderem im berühmt-berüchtigten Insider-Club Max's Kansas City auf. Ihren Liveauftritten wird eine starke Bedeutung für die Musikszenen der beiden Städte – beide damals die Zentren der Popkultur - zugeschrieben, obwohl nur wenige Aufnahmen von ihr existieren. Sie ist bis heute als Musikerin aktiv.
Gudrun Gut
Gudrun Gut wurde Ende der 70er / Anfang der 80er mit ihrer Band Mania D, später Malaria, über die Berliner Szenekreise hinaus national und international bekannt. Die Musikerinnen distanzierten sich damals bewußt von Punk und andern musikalischen Moden und waren doch Teil der „guten“ Neuen Deutschen Welle. Heute betreibt Gut u. a. das Label Monika Enterprises und macht eine Sendung zu elektronischer Musik auf Radio Eins.
Im Gespräch wird erforscht, was für die beiden Künstlerinnen Punk damals war und heute bedeutet, musikalisch, als Haltung und als Organisationsform. Welche Werte sind geblieben? Wie hat sich die Musikszene, aber auch sie sich selbst durch Punk verändert haben, ebenso die Formen der Öffentlichkeit und Zusammenarbeit? Welche Rolle spielten Frauen / Künstlerinnen in den jeweiligen Szenen und was sich dort aus Sicht der Diskussionspartnerinnen geändert? Kann man mit Punk würdevoll altern und was ist der „Punk“ für die nachfolgenden Generationen? Daneben ist sicher die eine oder andere musikhistorische Anekdote zu erzählen und vor allem wird es viel rare Musik geben, handverlesen von Gut und Nylon.
Barbara Mürdter
Freie Kulturjournalistin, Fotografin, DJ / Arts and culture journalist, photographer, DJ / Webseite: http://www.popkontext.de