« Lesestunde » #1
Die Bewegung 2. Juni war eine in den 1970er Jahren aktive terroristische so genannte Stadtguerillagruppe. Der Name erinnerte an den Todestag von Benno Ohnesorg, der am 2. Juni 1967 von Karl-Heinz Kurras auf einer Demonstration in Berlin erschossen wurde.
Unter dem Eindruck des Todes von Georg von Rauch, der am 4. Dezember 1971 beim Versuch seiner Festnahme durch die Polizei in einem Schusswechsel ums Leben kam, fanden zum Jahreswechsel 1971/72 in Berlin Treffen verschiedener linksmilitanter Gruppen statt. Sie diskutierten ihren Zusammenschluss und riefen im Januar 1972 die „Bewegung 2. Juni“ ins Leben. Am 2. Juni 1980 erklärte ein Teil der Bewegung 2. Juni ihre Selbstauflösung und schloss sich der RAF an. Andere Mitglieder dementierten die Auflösung und bekundeten, in kleineren Zellen weiterzuarbeiten.
Meyer selbst war 1975 maßgeblich an der Entführung des Berliner CDU-Vorsitzenden Peter Lorenz beteiligt. Nachdem er schon einmal 1972 festgenommen und verurteilt worden, aber geflohen war, wurde er 1975 erneut gefasst, doch 1978 befreiten ihn Gesinnungsgenossen aus der Haftanstalt Moabit. Schon vier Wochen später wurde er in Bulgarien festgenommen und an die Bundesrepublik ausgeliefert. 1986 kam er vorzeitig frei - nachdem er sich vom bewaffneten Kampf losgesagt hatte. Später arbeitete er als Redakteur bei der "tageszeitung ("taz"). 1992 wurde bekannt, dass Meyer als Inoffizieller Mitarbeiter für die Stasi gearbeitet und die "taz" ausspioniert hatte.