« Pura Vida Sounds » Neither East Nor West: Psych & Pop From Iran 1965–1979 (#1) #5
Neither East Nor West: Psych & Pop From Iran 1965–1979 (#1)
Die Sixties waren im Iran eine Zeit des radikalen Wandels. Shah Mohammad Reza Pahlavi verordnete dem Land radikale Industrialisierungs- und Modernisierungsprogramme. Unterstützt von Amerikanern und Briten wurde eine totale Verwestlichung in Gang gesetzt, um zu verhindern die Kontrolle über iranische Erdölvorkommen an sozialistische oder fundamental religiöse Kräfte zu verlieren. Einerseits gelangte dadurch vermehrt westliche Kultur ins Land und brachte der Bevölkerung neue Freiheiten, andererseits führte es zu wachsender Armut unter Arbeitern und der einfachen Landbevölkerung. Die Opposition wurde mit Hilfe brutalster Geheimdiensmethoden unterdrückt. In diesem Spannungsfeld entstand während der Sechziger eine psychedelelische Musikszene, die im Verlauf der Siebziger zu einer mächtigen Popmusikindustrie anwuchs und von der Revolution 1979 schließlich vollkommen ausgelöscht werden sollte.
- Text, Recherche und Schnitt: Phonül
- Moderation: Travelling Matt
Quellen
- Raks Raks Raks - 17 Golden Psych Nuggets From The Iranian 60s Scene, LP, Raks Discos
- Pomesgranates – Persian pop, funk, folk and psych of the 60s and 70s, 2LP, Finderskeepers
Tracklist
- Raks – Raks Dance
- The Flowers - Meckshi Monoo
- The Littles – Mehtaab
- The Golden Ring - Bas ay Dokhtar ha
- Mehrpouya - Soul Raga
- Moha jamin - Raks Raks Raks
- The Rebels - Indian Rebels
- Ojooba Ha - Polhaee Shakastah
- Group Takhala La - Dokhtar-e Darya
- Googoosh – Respect
- Kourosh Yagmaie- Hodjme hhali
- Kourosh Yagmaie - Gol-e Yakh
- Shabah - I need somebody to love
Pura Vida Sounds
Pura Vida Sounds präsentiert Radiosendungen für Musikliebhaber. Eine Sendung widmet eine Stunde einem Thema, gegen die Schnell- und Kurzlebigkeit unserer aktualitätssüchtigen Zeit.
News sind vergänglich, interessant sind Ereignisse die bleibende Spuren hinterlassen und so zu essentiellen Meilensteinen der independent Musikgeschichte werden. Genau diese versucht Pura Vida aufzuspüren und den Zuhörer näherzubringen. Informative Moderationen sollen sowohl Hintergründe und Kontexte vermitteln, als auch zum weiteren Eintauchen in die Materie anregen.
Das Wichtigste ist natürlich die Musik selbst. Sie soll gehört werden. Aus welchem Erdteil die Werke stammen ist zweitrangig. Viel wichtiger ist, welche Bedeutung Musik für die jeweiligen KünstlerInnen hat.
Nur Musik, die konkrete Lebenszusammenhänge widerspiegelt, besitzt Seele und Authentizität, ohne die sie inhaltsleer ausschließlich auf den Erfolg schielt und zum bloßen Kommerz verkommt. Und dieser interessiert uns hier nicht.