Wie einige unserer Twitter-User mitbekommen haben – oder auch nicht, wer benutzt schon Twitter – ist unser Twitter-Account, der seit 10 Jahren das Programm der Freien Radios in Berlin mehr schlecht als recht getweetet hat, dauerhaft gesperrt.
Im Februar und März 2023 wurden über das Darknet 235 Millionen Accounts aus einem Twitter-Hack aufgrund technischer Sicherheitsmängel bei Twitter für 2 Dollar verkauft.
Ein bisschen Asche auf unser Haupt, aber wir haben in letzter Zeit nicht immer darauf geachtet – ist ja alles vollautomatisch.
Da haben wir verpasst, ob ein Internetdienst wieder Mist gebaut hat und wichtige Daten nicht geschützt hat. Im Zweifel sind wir davon ausgegangen, dass der Anbieter die Betroffenen informiert, wenn wichtige Daten abgeflossen sind.
Dann ging es am 1. April 2023 Schlag auf Schlag:
- Neue Anmeldung auf Twitter.
- Sicherheitswarnung über neue oder unübliche Anmeldung auf Twitter.
- Twitter-Passwort wurde geändert.
- E-Mail-Adresse für @Pi_Radio hat sich geändert.
- Twitter-Account bestätigt für neuen Nutzer „sherlyn“.
Damit waren wir auf der Verliererseite, da Twitter keine Möglichkeit kennt, das zu blockieren.
Und nun pumpt der neue Besitzer SPAM für einen Popstar namens „Taylor Swift“ in die Timeline.
Okay, wir haben eine E-Mail an Twitter geschickt und den Account zurückbekommen, aber nur schreibgeschützt. Damit bestand keine Möglichkeit, den Account zu säubern.
Dann kam die permanente Sperre.
„Account-Sperrungen erfolgen in der Regel aufgrund von Verstößen gegen die Twitter-Regeln […] oder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen […]. Wiederholte Verstöße können dazu führen, dass ein Account permanent gesperrt wird.“
Wir haben mindestens sieben Widersprüche eingelegt, die alle abgelehnt wurden, weil das endgültig ist.
Eine Beschwerde an die Aufsichtsbehörde, die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), wurde eingereicht. Bis jetzt haben wir noch keine Antwort erhalten.
Sind wir, also Pi Radio und die anderen Freien Radios in Berlin-Brandenburg (anerkannte nichtkommerzielle Radios mit Rundfunklizenz), in unserer Pressefreiheit – oder wie es genannt wird – bedroht, wenn das so einfach läuft?
Na ja, lange Vorgeschichte, kurzer Weg – wir haben uns nach einer anderen Lösung des Problems umgesehen und sind nun im Fediverse bei Mastodon.