« Berliner Runde - Klubradio » Surviving Creative Industries
Bei den Debatten steht vor allem der Nutzen für Wirtschaft und Stadtentwicklung im Vordergrund - selten werden die gewandelten Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kreativen in den Blick genommen. Sie sollen auf dem Kongress zum Thema werden. Die digitale Revolution der Produktions- und Distributionsmittel, die Kämpfe um intellektuelle Eigentums- und Verwertungsrechte, flexiblere Unternehmensstrukturen und Arbeitsverhältnisse, die Projektform der Arbeit und die Privatisierung von Kultureinrichtungen haben Arbeits- und Lebensweisen wie Subjektivitäten verändert. Einer schier unübersichtlichen Zahl von Betätigungschancen steht eine enorme Konkurrenz um Jobs und Aufträge gegenüber, den gewachsenen Ausdrucksmöglichkeiten ein Druck zur Konformität des Marktes, einer freieren Selbstbestimmung die Selbstausbeutung in informellen und entgrenzten Arbeitsverhältnissen bei unsicheren Einkommen.
Kommerzialisierung und Gentrifizierung verdrängen das Kreative der Creative Cities, Widerständiges und Unangepasstes wird umgeformt und integriert. Doch die Stadt, die Arbeit, das Leben bleiben umkämpft. Das Überleben in den Creative Industries soll von unterschiedlichen Seiten und mit unterschiedlichen Formen gedeutet werden: Wissenschaftiche Analyse trifft auf zugespitzte publizistische Meinung und literarische, filmische und darstellende künstlerische Form.